Cannabidiol und das Gesetz – wie legal ist CBD?

Cannabidiol und das Gesetz - wie legal ist CBD

CBD (Cannabidiol) ist ein nicht psychoaktiver Wirkstoff, der aus dem weiblichen Hanf (Cannabis) stammt. Die Anwendung von Hanf ist uralt. Die ersten Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 2700 v.Chr. Damals wurde bei verschiedenen Erkrankungen Hanftee verordnet.
Im Jahr 1940 entdeckte der britische Chemiker Robert S. Cahn erstmals ein einzelnes Cannabinoid (CBN). 1942 gelang es dann Roger Adams, einem amerikanischen Chemiker, CBD (Cannabidiol) zu isolieren.
Cannabis selbst gilt in verschiedenen Ländern generell als Droge und ist aufgrund der berauschenden Wirkung des THC (Tetrahydrocannabiol) verboten. Dies gilt aber nicht für den Wirkstoff CBD. Cannabidiol findet man aufgrund vieler positiver Wirkungen auf den Körper in vielen Medikamenten. Medizinisch wird es vor allem bei Epilepsie und Multipler Sklerose eingesetzt. CBD gilt als beruhigend, entkrampfend und entzündungshemmend.

CBD Rechtslage in Deutschland:

CBD als Einzelsubstanz fällt nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und ist in Deutschland als Einzelsubstanz legal erhältlich. Produkte, die ausschließlich aus Hanfsamen hergestellt werden, sind von der WHO als unbedenklich eingestuft worden. Reines Cannabidiol kann keinen Rauschzustand verursachen und gilt deshalb sowohl in Deutschland als auch in Österreich nicht als Droge.

Das Problem bei CBD-haltigen Produkten ist, dass meist auch weitere Wirkstoffe der Cannabispflanze darin enthalten sind.

Wann ist CDB legal?

Um als legal zu gelten, müssen CBD-Produkte und auch andere Hanfprodukte zwei Punkte erfüllen:

    1. Die Hanfprodukte müssen aus zertifiziertem Saatgut, genannt Nutzhanf, stammen, dessen Anbau aus Ländern der Europäischen Union stammt. Getrocknete oder zerkleinerte Nutzhanfpflanzenteile sind egal, ob bearbeitet oder unbearbeitet vom Betäubungsmittelgesetz ausgenommen. Ebenfalls sind Produkte mit einem Gehalt von unter 0,2 Prozent Gehalt an THC frei zu erwerben. Daher gelten verarbeitete CBD Produkte, wie CBD Öl aus Vollspektrum-Extrakten, die einen THC Gehalt von unter 0,2 Prozent aufweisen, in Deutschland als legal.
    2. Der Verkauf verarbeiteter CBD Produkten darf nur dem gewerblichen oder einem wissenschaftlichen Zweck dienen. Die Produkte dürfen keine Heilung von Krankheiten versprechen, da CBD nicht als Arzneimittel zugelassen ist. Jedenfalls muss der Missbrauch zu Rauschzwecken ausgeschlossen sein.

Kann man CBD legal in Deutschland kaufen?

Es gibt viele Möglichkeiten CBD legal in Deutschland zu kaufen. Du kannst auch CBD Produkte von verschiedenen Anbietern problemlos online bestellen. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, kaufe nur CBD Produkte mit einem THC Gehalt von unter 0,2 Prozent.
Wer unbearbeitete CBD Produkte, z.B. CBD Blüten kaufen will, sollte die Obergrenzen für den Eigenbedarf beachten. Die unbedenkliche Obergrenze variiert innerhalb der deutschen Bundesländer. Die Unterschiede sind zum Teil erheblich Mit maximal 6g sollte man in keinem Bundesland mit Konsequenzen zu rechnen haben.
Der Bundesgerichtshof, das oberste Gericht in Deutschland, hat im März 2021 in einem Urteil den Verkauf von CBD-Blüten an Endkunden als legal erkannt, wenn sichergestellt ist, dass sich die Käufer damit nicht berauschen können.

Die Rechtslage rundum Cannabidiol-Produkten in Österreich:

Cannabidiol fällt in Österreich nicht unter das Suchtmittelgesetz. Der Erwerb und Besitz von CBD Produkten, wie CBD Öl oder CBD Tropfen ist vollkommen legal. Du kannst CBD Produkte ab einem Alter von 18 Jahren kaufen.
Im Jahr 2018 wurden in Österreich in den Filialen der Konditorei Aida[1] erstmalig CBD-haltige Mehlspeisen (CBD Brownies) angeboten. Durch eine Verordnung der damaligen Gesundheitsministerin wurde dies per Verordnung ( Lebensmittel ,Nahrungsergänzungsmittel , welche Cannabidiol als Inhaltsstoffe haben, dürfen nicht mehr in den Verkauf gebracht werden) untersagt.
Im November 2020 hat der Europäische Gerichtshof [2]aufgrund einigen Eingaben entschieden, dass ein EU-Mitgliedstaat den Verkauf von CBD-Produkten, die in einem Mitgliedsstaat rechtmäßig hergestellt wurden, künftig nicht mehr verbieten kann, da CBD, anders als THC, keine psychotropen Wirkungen oder schädlichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat. Mit diesem EUGH Urteil dürfen nun wieder Lebensmittel, die CBD enthalten (CBD Konfekt, Honig, CBD Brownies usw.) in Österreich verkauft werden.

Wann sind CBD Blüten legal?

Auch CBD Blüten können in Österreich unter dem Titel Aromablüten erworben werden, wenn der THC Wert unter 0,3 Prozent liegt. Die Hanf Blüten dürfen nicht als Rauchwaren verkauft werden, denn der THC Gehalt kann beim Verbrennen auf über 0,3% steigen.
Es ist immer gut, die Rechnung aufzuheben, um bei einer Polizeikontrolle den CBD Gehalt nachweisen zu können.

Der Anbau von Hanf:

Österreich: Private dürfen Hanfsorten aus dem EU-Katalog, welche die Obergrenze von 0,3% THC Gehalt niemals übersteigen, anbauen.
Zuhause darf man nur Hanfpflanzen besitzen, die nicht blühen. Blühende Hanfsorten gelten als illegal.
Deutschland: In Deutschland ist Anbau und Besitz von Handpflanzen für Privatpersonen illegal und strafbar. Nur mit einer Sondergenehmigung darf man Hanf im Garten anbauen.

Wird CBD bei einem Drogentest angezeigt?

Drogentests werden oft bei Verkehrskontrollen, bei Sportlern oder bestimmten Berufen angeordnet. CBD ist zwar sowohl im Blut als auch im Urin nachweisbar, bei einem Drogentest wird aber nicht auf CBD sondern nur auf den psychoaktiven Wirkstoff THC getestet.

CBD und die Novel Food Verordnung:

Im Novel Food Katalog der Europäischen Kommission[3] wurde die Einzelsubstanz Cannabidiol (CBD) mit der Bezeichnung ” Cannabinoids” als neuartig gewertet. Als Novel Food werden Lebensmittel, die noch nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen sind und für die es keine Erfahrungswerte gibt, bezeichnet. Händler dürfen daher keine CBD-Produkte als Lebensmittel verkaufen, die Bezeichnung “Aromaprodukte” ist jedoch zulässig.
Neue Anträge um Zulassung auf Novell Food wurden von der Europäischen Kommission vorerst auf Eis gelegt – vorläufig herrscht die Ansicht, dass CBD, das aus den blühenden Hanfpflanzen extrahiert wurde, nach einem Einheitsübereinkommen der Vereinten Nationen aus dem Jahre 1961 als Betäubungsmittel betrachtet wird und CBD nicht gleichzeitig als Betäubungsmittel und Lebensmittel zugelassen werden kann.
CBD-Tee und CBD-Kaffee fallen jedoch nicht unter die Novel Food Verordnung, deshalb können diese als Lebensmittel eingestuft werden.

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[1]Konditorei Aida verkauft demnächst Cannabis-Brownies – Kurier 31.08.2018 Quelle

[2] Novel Food Verordnung der Europäischen Union Quelle

[3] Gerichtshof der Europäischen Union – Pressemitteilung 19.11.2020 Quelle
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